Digitale Transformation

So gelingt optimales Wissensmanagement im Unternehmen

von Finja Gorissen

In der modernen Unternehmenswelt von heute ist Wissensmanagement ein zentraler Wettbewerbsfaktor. Angesichts globaler Vernetzung, fortschreitender Technologie und demografischen Wandel müssen Unternehmen Wissen effizient erfassen, teilen und weiterentwickeln. Doch wie kann ein Unternehmen optimalen Wissenstransfer sicherstellen? Dieser Artikel beleuchtet sowohl die Herausforderungen von Wissensmanagement in Unternehmen, als auch das SECI-Modell sowie das metaKNOWLEDGE-Modell für optimalen Wissensaustausch innerhalb einer Organisation. 

Herausforderungen von Wissensmanagement in Unternehmen

Im Folgenden werden die beiden größten Herausforderungen im Wissensmanagement beleuchtet. 

Unterschiedliche Wissensformen

Wissen innerhalb eines Unternehmens existiert in expliziten und impliziten Formen. Explizites Wissen ist leicht dokumentierbar, während implizites Wissen, das in den Köpfen der Mitarbeiter*innen steckt, oft schwer zu erfassen ist. Dieses Wissen, bestehend aus higkeiten, Erfahrungen und Intuitionen, muss geteilt werden, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen. 

Unterschiedliche Lernprozesse

Beim Wissensmanagement stellt die Vielfalt der Lernprozesse für viele Unternehmen eine weitere Herausforderung dar. Einige Mitarbeiter*innen bevorzugen formale Schulungen, während andere durch informellen Wissensaustausch und praktische Erfahrungen lernen. Unternehmen müssen vielseitige Ansätze bieten, um alle Lernstile zu unterstützen und das volle Potenzial des Wissensmanagements auszuschöpfen. Nur so bleibt Wissen im Unternehmen lebendig und flexibel. 

4 Prozesse des Wissenstransfer: SECI-Modell von Nonaka und Takeuchi

Das SECI-Modell von Nonaka und Takeuchi beschreibt vier eng miteinander verbundene Prozesse des Wissenstransfers, die den Übergang von implizitem zu explizitem Wissen erleichtern und die Entstehung von neuem Wissen fördern. 

Sozialisierung

In dieser Phase wird implizites Wissen informell durch gemeinsames Arbeiten und Gespräche ausgetauscht. Der direkte Kontakt und die persönliche Interaktion ermöglichen es, wertvolle Erfahrungen und Einsichten weiterzugeben, die nicht schriftlich festgehalten sind. 

Externalisierung

Hierbei wird implizites Wissen in explizite Formate umgewandelt. Durch Dokumentation in Form von Anleitungen, Leitfäden oder Präsentationen wird das Wissen innerhalb des Unternehmens für andere nachvollziehbar und dauerhaft zugänglich gemacht. 

Kombination

Dieser Prozess des Wissensaustauschs umfasst die Integration und Strukturierung verschiedener Wissensquellen, um neues Wissen zu erschaffen. Indem Berichte, Datenbanken und Notizen zusammengeführt werden, entstehen umfassende und innovative Erkenntnisse. 

Internalisierung

In dieser Phase wird explizites Wissen praktisch angewendet und durch Erfahrungen verinnerlicht. Durch eigenes Ausprobieren und Üben wird das Wissen zu einem festen Bestandteil des individuellen Know-how.

Darum sind die vier Prozesse für das interne Wissensmanagement wichtig

Die vier Prozesse sind für Unternehmen entscheidend, da sie den internen Wissensaustausch und die Wissensverteilung begünstigen. Durch die Anwendung des SECI-Modells wird Wissen zentral verfügbar und kontinuierlich aktualisiert. Dies fördert Innovation und ermöglicht es Unternehmen, schnell auf Veränderungen zu reagieren und einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. 

Grenzen klassischer Dokumentationsansätze

Es gibt verschiedene Methoden und Werkzeuge zum Thema Wissensmanagement, mit denen jedoch häufig nur ein Teil des SECI-Modells abgedeckt werden kann. Ein Beispiel hierfür sind LIDS (Lightweight Documentation Systems), die auf die Dokumentation von Wissen abzielen (Externalisierung). Doch ein effizientes Wissensmanagement sollte alle Prozesse des Wissenstransfers nach dem SECI-Modell berücksichtigen. An dieser Stelle setzt ein moderner, ganzheitlicher Wissensmanagement-Ansatz an.  

Ganzheitlicher Wissensmanagement-Ansatz

Ein ganzheitlicher Ansatz für erfolgreiches Wissensmanagement umfasst mehrere Strategien zur effektiven Verwaltung und Nutzung von Wissen: 

Förderung informeller Wissensweitergabe

Unternehmen sollten den informellen Austausch durch Netzwerke und soziale Interaktionen innerhalb der Abteilungen unterstützen. Dies geschieht durch die Schaffung von Räumen r persönlichen Austausch, regelmäßige Treffen und digitale Communities. Solche Maßnahmen ermöglichen die Weitergabe von impliziten Wissen. 

Niedrigschwellige Dokumentation

Einfach zugängliche Dokumentationsmethoden fördern die Nutzung von Wissensdatenbanken. Wikis, Leitfäden und visuelle Anleitungen schaffen wertvolle Wissensspeicher, die jederzeit abrufbar sind. Dies unterstützt Mitarbeiter*innen, die strukturiertes Nachlesen bevorzugen. 

Verknüpfung und Organisation von Wissen

Effektive Knowledge Management Tools sorgen dafür, dass Wissen zentral und strukturiert organisiert und leicht zugänglich ist. Intelligente Suchfunktionen und thematische Dossiers helfen dabei, Informationen effizient zu verwalten und schnellen Zugriff auf die Wissensdatenbank zu ermöglichen. 

Praktische Anwendung und Erfahrungslernen

Lernen durch Ausprobieren, Fehler und Feedback ist entscheidend für die Internalisierung von Wissen. Teil der Unternehmensstrategie sollten Pilotprojekte, Schulungen und Mentoring-Programme sein, um neues Wissen praktisch zu testen und zu verinnerlichen. 

metaKNOWLEDGE: Das Wissensmanagement-Modell für effektiven Wissensaustausch<

Das metaKNOWLEDGE-Modell ist ein weiterer Ansatz im Wissensmanagement, den wir bei metanoy nutzen. Er zielt darauf ab, den Austausch und die Speicherung von Wissen in Organisationen zu verbessern. Er deckt alle Phasen der Wissensschaffung ab: Sozialisierung, Externalisierung, Kombination und Internalisierung. 

Ein zentraler Aspekt des Modells ist die Förderung von Sozialisierung und Kollaboration durch digitale Plattformen und regelmäßige Meetings, die den Austausch von Wissen und Erfahrungen unterstützen. 

Die Externalisierung von Wissen, also die Weitergabe von Wissen, wird durch klare Dokumentationsprozesse und Frage-Antwort-Formate erleichtert, die den Zugang zu spezifischem Wissen verbessern. Datenbanken und automatisierte Systeme unterstützen die Internalisierung von Wissen. 

Tools wie SharePoint und Confluence unterstützen die Organisation und Verwaltung von Wissen, während Kommunikationsmittel wie Microsoft Teams und Zoom den Wissensfluss erheblich verbessern. 

Rolle der Unternehmenskultur und digitaler Wissensmanagement-Tools

Unternehmenskultur 

Eine gelebte Wissenskultur ist die Grundlage für jedes erfolgreiche Wissensmanagement. Ohne die Bereitschaft, Wissen offen zu teilen, zu reflektieren und gemeinsam weiterzuentwickeln, bleiben auch die besten Tools wirkungslos. Unternehmen, die eine offene Fehler- und Lernkultur fördern, schaffen die Basis für kontinuierlichen Wissensaustausch.   

Digitale Tools

Moderne Technologien unterstützen diesen Prozess und machen Wissen orts- und zeitunabhängig zugänglich. Tools wie Atlassian Confluence, SharePoint, Notion oder Microsoft Teams bündeln Wissen zentral, begünstigen den Austausch und erleichtern die Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg. KI-gestützte Suchfunktionen, automatische Verschlagwortungen und Chatbots tragen zusätzlich dazu bei, relevante Informationen schneller zu finden und effizienter zu nutzen. 

So wirkt sich gelungenes Wissensmanagement positiv aus

Struktur und Klarheit 

Strukturiertes Wissen im Unternehmen erleichtert den systematischen Zugriff auf wichtige Informationen. Dadurch wird die Effizienz in Arbeitsprozessen gesteigert, da Mitarbeiter*innen innerhalb einer Organisation schneller die benötigten Daten finden und nutzen. 

Mitarbeiterbeteiligung

Durch die Einbindung der Mitarbeitenden in den Wissensmanagementprozess fühlen sie sich wertgeschätzt und motiviert. Dies treibt den aktiven Austausch von Wissen voran und steigert das Engagement innerhalb des Unternehmens. 

Kommunikation 

Gutes Wissensmanagement innerhalb der Organisation verbessert die Kommunikation zwischen den Abteilungen. Dies führt zu einer besseren Zusammenarbeit und einem schnelleren Informationsfluss, was die Gesamtproduktivität erhöht. 

Anpassungsfähigkeit

Ein flexibles Wissensmanagementsystem ermöglicht es Unternehmen, sich schnell an Veränderungen anzupassen. Dies hilft, effizient auf neue Herausforderungen und Marktbedingungen zu reagieren. 

Erfolgsmessung 

Regelmäßige Überprüfung und Analyse der Wissensmanagementprozesse ermöglichen es, Erfolge und Verbesserungsbereiche zu identifizieren. Dies trägt zur kontinuierlichen Optimierung und zum langfristigen Erfolg des Unternehmens bei. 

Fazit: Effektives Wissensmanagement im Unternehmen als strategischer Erfolgsfaktor

Der Artikel hat gezeigt, dass erfolgreiche Wissensweitergabe verschiedene Wege braucht: persönlichen Austausch, verständliche Dokumentation, das Verknüpfen von Informationen aus verschiedenen Quellen und die Möglichkeit, neues Wissen praktisch zu erproben. Nur wenn alle diese Aspekte berücksichtigt werden, bleibt Wissen im Unternehmen lebendig und schafft echten Mehrwert. Gerade in einer Zeit, in der sich Arbeitswelt und Technologien ständig verändern, ist ein durchdachtes Wissensmanagement entscheidend, um Innovation, Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und Zusammenarbeit zu optimieren. Wer heute in die Vielfalt des Lernens und Teilens investiert, schafft die Grundlage für nachhaltigen Erfolg.  

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